Johann Andreas
Graff

Maler, Zeichner, Kupferstecher, Verleger

geb. Nürnberg, 01. Mai 1636

gest. Nürnberg, 06. Dez 1701

Erste Ausbildung in Nürnberg bei Leonhard Heberlein, danach von 1653 bis 1658 Schüler des Blumenmalers Jacob Marrell in Frankfurt a.M. Anschließend mehrjähriger Italienaufenthalt.  
1665 Heirat mit Maria Sibylla Merian in Frankfurt. 1668 Übersiedlung der jungen Familie nach  Nürnberg. Großformatige Kupferstiche von Graff (Artistenauftritt im Fechthaus, Innenraum der Barfüßerkirche während des Wiederaufbaus, Platz an der Jakobskirche vor dem Weißen Turm). Außerdem Mitarbeit an den Büchern seiner Frau (Blumen- und Raupenbücher).
1682 Übersiedlung der Familie nach Frankfurt zur Unterstützung der verwitweten Schwiegermutter Merian-Marrell, Pendeljahre von Graff zwischen Frankfurt und Nürnberg, Auftragsarbeiten von  großformatigen Zeichnungen (Schoppershof, Gründlach).
1685/6 Übersiedlung von Maria Sibylla mit Mutter und Töchtern in eine niederländische Pietistengemeinschaft. Endgültige Trennung von Graff, der nach Nürnberg zurückkehrte.
In seinen letzten fünfzehn Lebensjahren zeichnete Graff Nürnberger Straßen und Plätze sowie Kircheninnenansichten, die der Augsburger Kupferstecher Johann Ulrich Kraus in großformatige Kupferstiche übertrug. Kleinformatige Ansichten des Nürnberger Umlands wurden ebenfalls in Kooperation mit Kraus als Serie erfolgreich verkauft. Alle Arbeiten zeichnen sich durch höchste topographische Genauigkeit aus.

Die beiden Töchter aus dieser Ehe, Johanna Helena (1668 – 1728) und Dorothea Maria (1678 – 1743), waren ebenfalls begabte Künstlerinnen, aber sie arbeiteten fast ausschließlich für ihre Mutter, und deshalb sind kaum eigene Arbeiten von ihnen bekannt.

Margot Lölhöffel

Zeit: 17. Jh.