(Joh. Martin) Friedrich
Geißler (Pariser Geißler)

Zeichner, Kupferstecher, Radierer, Sammler

geb. Nürnberg, 31. Mrz 1778

gest. Nürnberg, 09. Jan 1853

Er schuf Nürnberger Ansichten meist nach fremden Vorlagen.

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Sohn des Georg Friedrich, Korbsetzer in Betzenstein, Vater des Christian, Kupferstecher. ∞ Maria Barbara (* um 1779 – † 15.5.1839), Tochter des Johann Leonhard Schmidt, Glasermeister. Schüler von Gustav Philipp Zwinger und Heinrich Guttenberg. Ein früher Portraitstich des Friedrich Wilhelm Fürer von Haimendorf, dat. 1803. Durch Unterstützung von Johann Friedrich Frauenholz 1803-14 Parisaufenthalt, wo er die geschäftlichen Interessen seines Freundes und Kunsthändlers vertrat. In Paris tätig im Atelier von Desnoyers. 1814 kehrte er nach Nürnberg zurück und erhielt im August 1816 eine Gewerbekonzession als Kupferstecher. Nach 1832 unter dem Einfluß Friedrich Fleischmanns Übergang zum Stahlstich. Seine Arbeiten umfaßten Architektur- und Landschaftsdarstellungen, ebenso Reproduktionen nach Gemälden alter Holländer, Franzosen und Italiener für in- und ausländische Publikationen. Er wurde von der Kunstkritik zu den ausgezeichnetsten Kupferstechern Deutschlands im landschaftlichen Fach gezählt, „was er durch seine Arbeiten für das französische Museum zur Genüge beurkundet hat“. Er schuf auch eine größere Anzahl Nürnberger Ansichten, zum Teil nach eigenen, meist aber nach fremden Vorlagen.

1819 wohnte er in S. 551 (Theresienstraße 6/8), 1839 in S. 638 (Untere Söldnersgasse 3). Er war Besitzer des Hauses S. 658 (Schildgasse 13), wo er bis zu seinem Tod wohnte. Seine umfangreiche graphische Sammlung wurde am 29.10.1855 und den folgenden Tagen in Leipzig versteigert; der Katalog umfaßte 1502 Posten.

Werke: Ansicht von Nürnberg auf der sogen. Freyung am Eingange in die alte Kaiserburg. Gez. von Georg Wilder, gest. von Friedrich Geißler. Verlag J. A. Stein in Nürnberg. Quer Fol., besprochen im Schornschen Kunstblatt 1845, S. 404.

MuS: NÜRNBERG, GNM: –, MStN: Zeichnungen, Radierungen, Stahlstiche, Kupferstiche, Kupferplatten.

Lit.: AKL; Thieme-Becker; Bénézit; Müller-Singer; C. G. Müller, 1791 Forts. II, S. 10, 11, 12, 15, 16, 17, 22, 23; Stadtlexikon 2000.

Ausst.: 1817/1; 1821/1; 1824/1; 1827/1; 1830/1; 1833/1; 1836/1; 1838/1; 1877/1; 1941/2; 1942/1; 1955/4; 1972/5 Nr. 118; 1973/2; 1989/3; 1992/1.


(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Zeit: 19. Jh.