Ludwig
Ruff

Architekt

geb. Dollnstein, 29. Mai 1878

gest. Frankfurt am Main, 15. Aug 1934

Der als konservativ geltende Architekt Ludwig Ruff baute Anfang des 20. Jh. in Nürnberg Siedlungen, (Dianablock, Werderau) im bodenständigen Stil mit nicht zu leugnenden "bayrischen" Anklängen. Architekturgeschichtlich gesehen war sein Hauptwerk der Kino-Saal vom Phoebus Palast am Königstorgraben (1927, 1972 abgerissen).

Weniger "fatal war seine Entwicklung in Richtung Monumentalität" (Zitat) als seine totale Abkehr sowohl von der Moderne als auch ausgerechnet von den heimatlichen Wurzeln. Genau das reflektiert die Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände, ein pseudorömisches Kolosseum, das mitnichten in deutscher Tradition steht. Darin zeigt sich wie unecht "deutsch" das Dritte Reich war. Als "Modernisierung" des Kolosseums steht die Kongresshalle deutlich hinter der Qualität des von Ernesto Bruno La Padula, Giovanni Guerrini und Mario Romano geplanten Palazzo della Civiltà del Lavoro von 1937-1940 in Rom.

Die Bauarbeiten der Kongresshalle begannen nach dem Tod Ruffs unter der Leitung seines Sohnes Franz.

Dr. Pablo de la Riestra

Zeit: 20. Jh.