Hermann
Gradl

Maler, Grafiker

geb. Marktheidenfeld, 15. Feb 1883

gest. Nürnberg, 15. Feb 1964

Ab 1902 Studium an der Gewerbe- und Kunstgewerbeschule in München. Er erlernte das Zeichnen und Töpfern und war Meisterschüler des Textildesigners Theodor Spieß. 1907 kam Gradl nach Nürnberg und wurde zuerst Verweser, 1908 Professor, ab 1926 ordentlicher Professor für kunstgewerbliches Zeichnen für Gewebe, Tapeten, Intarsien usw. an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. 1930 o. Professor für Flächenkunst und Spielzeug an der Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg, 1938 Leiter der Fachklasse für Landschaftsmalerei, 1940-45 Direktor der inzwischen zur AdBK Nürnberg erhobenen früheren Staatsschule.

(...) zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, herausgegeben von Manfred H. Grieb

Gradl war 1941-45 Mitglied der NSDAP und Stadtrat in Nürnberg. Er nahm an jeder „Großen deutschen Kunstausstellung“ in München zwischen 1937 und 1944 teil. Viele seiner Werke wurden von hochrangigen NS-Funktionären erworben, nicht zuletzt von Adolf Hitler persönlich. 1944 wurde er in die Liste der "Gottbegnadeten" aufgenommen.

Lit.: Grauzonen. Nürnberger Künstler:innen im Nationalsozialismus. Herausgegeben von Andrea Dippel, Nürnberg 2022, S. 11-12 und S. 317-318.

(...) Nach abgeschlossener gerichtlicher Überprüfung seiner Vergangenheit in der Zeit des Dritten Reiches wurde Hermann Gradl wieder als Direktor der Akademie der Bildenden Künste eingesetzt. Nach seiner Pensionierung im gleichen Jahr, 1948, entstanden bis zu seinem Tod 1964 noch fast 1000 Gemälde.

zitiert aus "Hermann Gradl"  Kalender, 2019
erschienen bei Verlag Horst Bröstler GmbH in Marktheidenfeld

Zeit: 20. Jh.